Nachhaltigkeit
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Bühnen
Betrieb

Planungsgrundlage für die Zukunft der Städtischen Bühnen Frankfurt →

EINFÜHRUNG

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Oper und Schauspiel sind seit mehr als 100 Jahren Ort der persönlichen Begegnung und damit Treffpunkte, an denen Kulturschaffende, Kulturinteressierte und die weitere Stadtgesellschaft zusammenkommen.

Die Städtischen Bühnen Frankfurt gehören zu den renommiertesten Sprech- und Musiktheatern in Europa. Dies begründet sich sowohl in der „einzigartigen“ Bühnenausstattung, als natürlich auch im Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Trotz des aktuell überalterten und dysfunktionalen Gebäudezustands wird kontinuierlich ein Höchstmaß an professioneller künstlerischer, handwerklicher und administrativer Arbeit geleistet.

Auch für die kulturelle Identität Frankfurts leisten Oper und Schauspiel einen wichtigen Beitrag. Beide Häuser sind Anziehungspunkte für Besucherinnen und Besucher aus der Region, Deutschland und der ganzen Welt. Auf internationaler Ebene ist die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen integraler Bestandteil des Bühnenbetriebs.

Die künftigen Bühnengebäude werden den räumlichen Rahmen schaffen, innerhalb dessen nicht nur die Städtischen Bühnen Frankfurt agieren. Sie werden zudem viel besuchte urbane Zentren für die breite Öffentlichkeit sein, auch außerhalb von üblichen Aufführungszeiten.

Die Städtischen Bühnen Frankfurt

Im Gebäudekomplex der Städtischen Bühnen Frankfurt, der auch als Theaterdoppelanlage bezeichnet wird, sind Oper und Schauspiel nebeneinander untergebracht. Zusätzlich befindet sich das Kammerspiel im selben Haus. Hinter der etwa 115 Meter langen Glasfassade des Foyers zum Willy-Brandt-Platz befindet sich insgesamt eine Bruttogeschossfläche von rund 84.000 Quadratmetern.

Oper und Schauspiel sind Repertoire-Betriebe mit festen Ensembles für beide Häuser. Eigene Inszenierungen werden über Monate oder sogar Jahre hinweg mit längeren zeitlichen Unterbrechungen aufgeführt. Die Aufführungen in Oper und Schauspiel wechseln oft täglich. So finden alles in allem jährlich über 900 Aufführungen sowie etwa 800 Begleit-veranstaltungen in der Theaterdoppelanlage statt. 

Das Programm ist insgesamt sehr vielfältig und abwechslungsreich. Der gesamte Betrieb im Gebäude ist divers und die Nutzungs- und Funktionsanforderungen sind hochspeziell. Über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand rund um die Veranstaltungen in über 1.000 Räumen auf, neben oder hinter der Bühne. Nur rund 20 Prozent der Flächen und Abläufe sind für die Besucherinnen und Besucher zugänglich und wahrnehmbar, während rund 80 Prozent der Flächen im Hintergrund liegen. Opern und Theater zählen zu den komplexesten Planungs- und Bauaufgaben. Es sind neben künstlerischen Institutionen auch hochtechnisierte Veranstaltungs-, Logistik-, Produktions- und Verwaltungsbetriebe.

 

Oper Frankfurt

Die Oper Frankfurt wurde in der Spielzeit 2022/2023 zum sechsten Mal zum Opernhaus des Jahres gekürt. Besucherinnen und Besucher können auf rund 1.400 Sitzplätzen 300 Aufführungen in einer Spielzeit gemeinsam erleben. 

Durch die weltweit größte Transport-Drehbühne mit rund 38 Metern Durchmesser ist ein schneller Bühnenbildwechsel bei geringem Personaleinsatz möglich. Die Opernbühne besteht aus mehreren Ebenen mit Hauptbühne, Obermaschinerie und Unterbühne. Im Orchestergraben vor der Bühne müssen bis zu 113 Musikerinnen und Musiker gleichzeitig spielen können.

 

Schauspiel Frankfurt

Schauspiel-Frankfurt-Buehnenraum
Das Portal des Schauspiels rahmt eine der größten Sprechbühnen weltweit. Die Bühnenbilder können zu zwei Seiten in Hinter- und Seitenbühne verschwinden und es können dort während der Proben auf der Hauptbühne zeitgleich neue Bühnenbilder aufgebaut werden. Ergänzt wird die Hauptbühne von Obermaschinerie und Unterbühne.

Besucherinnen und Besucher können auf knapp 700 Sitzplätzen Uraufführungen, Titel aus dem Repertoire sowie Festivals erleben. Das kleinere Kammerspiel ergänzt das Programm und bietet Platz für rund 190 Interessierte.
 

Oper Frankfurt

Probebühnen

Für den erfolgreichen Ensemble- und Repertoirebetrieb sind sowohl für die Oper als auch für das  Schauspiel jeweils mehrere Probebühnen notwendig. Aktuell können Oper und Schauspiel auf Probebühnen an den Spielstätten und außerdem jeweils an einem externen Standort proben.

Mit Neubau der Städtischen Bühnen können – und sollen – alle Probebühnen an der jeweiligen Spielstätte zusammengeführt werden. Damit können die Betriebsabläufe verbessert werden und unnötige Pendelbeziehungen vermieden werden. Dabei können Effizienzpotentiale gehoben werden.

Orchesterproberaum

Das „Museums- und Opernorchesters“ der Städtischen Bühnen Frankfurt spielt neben den Opernaufführungen auch regelmäßige Konzerte mit bis zu 117 Musikern plus Chor in der Alten Oper.

Mit Neubau der Städtischen Bühnen kann die Größe des Orchesterproberaums an die Bestimmungen des Arbeitsschutzes angepasst werden. Um Kapazitäten im großen Orchesterprobesaal freigeben zu können ist es empfehlenswert einen „Kleinen Orchesterprobesaal“ für kleinere Ensembles und die Orchesterakademie einzuplanen.

Ballet

Eine Wiederbelebung der Tanzsparte unter dem Dach der Städtischen Bühnen wird gewünscht; GRÜNE, SPD, FDP, Volt haben dies auch im aktuellen Koalitionsvertrag für Frankfurt 2021-2026 „Ein neues Frankfurt gestalten“ niedergelegt.

Die Stabsstelle „Zukunft der Städtischen Bühnen“ hat gemeinsam mit den Städtischen Bühnen Frankfurt untersucht, welche räumlichen Voraussetzung für eine Wiederbelebung der Ballettsparte notwendig wären. Für eine Ermittlung des Flächenmehrbedarfs wurde eine Größe des Balletts mit 40 Tänzern (entsprechend dem ehemaligen Ballett in Frankfurt)  angenommen. Im Ergebnis wird prognostiziert dass die Sparte Ballett insgesamt ca. 1.400  m² an zusätzlicher Nutzungsfläche erfordert.

Die Entscheidung, ob eine Ballettsparte ergänzt werden soll, ist von den Entscheidungsträgern zu treffen. Dazu gehört auch die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einschließlich der Betriebs- und Personalkosten, die von der „Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen“ nicht untersucht wurde.

Zuschauerräume

Lage und Ausrichtung der Zuschauerräume können nur anhand eines bestimmten Grundstückes geplant werden. Erst mit einem konkreten Grundstück können die Länge, Höhe, spezifische Lage im Gebäude und Kubatur der Zuschauerräume definiert werden. Dann können Einflüsse beispielsweise aus dem ausgewählten Grundstück selbst, der städtebaulichen Gegebenheit, den akustischen und visuellen Anforderungen und der Lage zu den anderen Funktionsbereichen berücksichtigt werden.

Oper

Für die Standortuntersuchung ist ein Zuschauerraum mit bis zu 1.600 Sitzplätzen als maximale Größe angenommen worden. Die einzelnen Sitzplätze als auch die Gänge zwischen den Sitzreihen wurden im Vergleich zum heutigen sehr beengten Zuschauerraum etwas vergrößert, so dass für jeden Zuschauer 0,8 m² (derzeit: 0,57 m²) Nutzungsfläche zur Verfügung stehen.

Schauspiel

Der Zuschauerraum des Schauspiels wurde mit einem Flächenansatz von 0,77 m² pro Besucherin und Besucher beibehalten, da dieser als ausreichend komfortabel ist. Er wird mit 680 Sitzplätzen geplant. Auch hier steht die genaue Form des Zuschauerraumes nicht fest. Je nach Entwurf kann dieser in Form und Größe variieren.

Bühnenbetrieb

Der Veranstaltungsbetrieb

Über 380.000 Menschen besuchen jährlich die vielfältigen Aufführungen und Begleitveranstaltungen in den Städtischen Bühnen Frankfurt. Mit dieser Besucherzahl sind unter anderem hohe Anforderungen an das Gebäude, die Gebäudetechnik, die Sicherheit, den Brandschutz sowie die Fluchtwege verbunden.Für zukunftsfähige Spielstätten werden für die Bühnen und die Probebühnen nicht nur die aktuellen Anforderungen von Oper und Schauspiel berücksichtigt, sondern auch mögliche zukünftige Aufführungsformen antizipiert.

Der künstlerische Betrieb

Neben den großen Bühnen und den Zuschauerräumen mit Orchestergraben in der Oper umfasst der künstlerische Betrieb unter anderem Garderoben für die Künstlerinnen und Künstler, Proberäume, Probebühnen, Einstimmzimmer und den Orchesterprobensaal.

Der Logistikbetrieb

Bühnenbilder, Beleuchtung, Requisiten und Kostüme werden stetig zwischen Werkstätten, Lagerräumen, Bühnen und Montagehallen transportiert. Der Repertoire-Betrieb macht einen kontinuierlichen Auf- und Umbau unumgänglich und er erfordert hoch effiziente Transportwege und Kommunikations- sowie Transportprozesse.

Der Produktions- und Verwaltungsbetrieb

Die Dekorationswerkstätten für die Bühnenbilder mit unter anderem Malersaal, Schlosserei, Schneiderei, Rüstmeisterei, die Kostümwerkstätten mit Hutmacherei, Wäscherei und vielem mehr sowie die Plastikenwerkstatt sind allesamt Teil des Produktionsbetriebs. Daneben integriert die Theaterdoppelanlage auch einen breit aufgestellten Verwaltungsbetrieb sowie die notwendigen haustechnischen Anlagen.

Schauspiel Frankfurt

Räume für die Kunst

Mit dem Neubau von Oper und Schauspiel werden funktionale, effiziente und nachhaltige Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Häuser geschaffen, die den Anforderungen an Sicherheit und Arbeitsschutz langfristig entsprechen. Für die künstlerischen Darbietungen entstehen neue flexiblere Räume, welche die Kunsterfahrung steigern und nachhaltig bereichern.

Räume für die Stadt

Neben den eigenen Produktionen von Oper und Schauspiel sind die Städtischen Bühnen Frankfurt schon heute ein Ort für Begegnungen, Diskussionen, Zusammensein und Werksschauen. Menschen kommen miteinander ins Gespräch und teilen Erfahrungen sowie Erlebnisse.

Mit dem Neubau von Oper und Schauspiel eröffnet sich nun die große Chance, die Spielstätten mit dem Stadtraum zu vernetzen und die Gebäude ganztägig für die Menschen zugänglich und nutzbar zu machen. Die neuen Bühnengebäude können künftig ohne Barrieren in jeder Hinsicht für alle zum Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und des Miteinanders in Frankfurt und damit Ort der Integration und Inklusion werden.

Räume für die Stadt

Neben den eigenen Produktionen von Oper und Schauspiel sind die Städtischen Bühnen Frankfurt schon heute ein Ort für Begegnungen, Diskussionen, Zusammensein und Werksschauen. Menschen kommen miteinander ins Gespräch und teilen Erfahrungen sowie Erlebnisse.

Mit dem Neubau von Oper und Schauspiel eröffnet sich nun die große Chance, die Spielstätten mit dem Stadtraum zu vernetzen und die Gebäude ganztägig für die Menschen zugänglich und nutzbar zu machen. Die neuen Bühnengebäude können künftig ohne Barrieren in jeder Hinsicht für alle zum Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und des Miteinanders in Frankfurt und damit Ort der Integration und Inklusion werden.

Offene Bühnen – Öffentliche Räume

Schon heute sind die Städtischen Bühnen Frankfurt ein offenes Haus und ein vitaler Debattierort für die Stadtgesellschaft – soweit dies die bestehende Theaterdoppelanlage ermöglicht.

Jährlich finden über 900 Veranstaltungen und Aufführungen sowie etwa 800 Begleitveranstaltungen in den Räumlichkeiten der Städtischen Bühnen Frankfurt statt – mit über 380.000 Besucherinnen und Besuchern.

Neben den eigenen Produktionen von Oper und Schauspiel sind die Städtischen Bühnen Frankfurt Forum für Begegnungen, Diskussionen und Werkschauen sowie weitere Formate, bei den sich Künstlerinnen und Künstler präsentieren, mit dem Publikum in den Dialog treten und Menschen miteinander ins Gespräch kommen können.

Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in Frankfurt, in der Region und international ist seit vielen Jahren ein integraler Bestandteil des Bühnenbetriebs. Die Kooperationen reichen von gemeinsamen Produktionen (z. B. mit den Opern Oslo, London, Madrid) bis zu interdisziplinären Festivals wie den „Frankfurter Positionen“ mit Theater, Bildender Kunst und Musik, an denen neben dem Schauspiel Frankfurt namhafte Museen, Theater und weitere Kulturinstitutionen Deutschlands beteiligt sind.
Das internationale Festival „Theater der Welt“ wird 2023 in Frankfurt vom Schauspiel Frankfurt, dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Museum Angewandte Kunst durchgeführt.

Mit „All our Futures“ kooperiert das Schauspiel Frankfurt mit Schulen; die mit Schülerinnen und Schülern entwickelten Stücke erleben ihre Premieren dann in der Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz.

Opernstudio und Junges Schauspiel sind erfolgreich eingeführte Programme zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Unterschiedliche Probebühnen und kleinere Spielstätten sind hierfür wichtige räumliche Elemente. Wichtige Kooperationen in der Lehre bestehen mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.

Kooperationen schaffen eine permanente Aktualität und erschließen immer wieder neues, kreatives Potential und neues Publikum.

Aktuell stehen für die kleineren und externen Formate die Panoramabar, das Holzfoyer und der Chagallsaal als Veranstaltungsorte im Foyer zur Verfügung. Keine dieser Flächen sind akustisch ausreichend abtrennbar. An allen drei Orten fehlt eine angemessene technische und künstlerische sowie akustische Ausstattung, so dass diese bei jeder Veranstaltung immer wieder mit großem Aufwand neu installiert werden muss. Musikveranstaltungen, wie die Kinderoper, Liederabende und die Kammerkonzerte, leiden unter der unzureichenden Akustik.

Mit neuen Spielstätten entsteht die Chance, Offenheit, Austausch und Interaktion räumlich zu befördern.  Flexible kleinere Bühnenräume – z.B. Werkraumbühne und Multifunktionsräume (links) – ermöglichen neue Aufführungs- und Veranstaltungsformate.

Die Foyers von Oper und Schauspiel bilden sowohl das Entree zu den Spielstätten als auch die Schnittstelle zum allgemein öffentlich genutzten Bereich. Eine möglichst flexible Nutzbarkeit ist eine der Voraussetzungen zur Öffnung des Gebäudes auch außerhalb der Vorstellungen. Ein neues Opern- oder Schauspielgebäude kann und sollte wichtige Impulse in die umliegenden Quartiere senden.

In den anstehenden internationalen Architekturwettbewerben wird auf den öffentlichen Bereichen und Foyers ein besonderes Augenmerk liegen.

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Detailliertere Informationen zu den Untersuchungsergebnissen finden Sie im Bericht der Stabsstelle „Zukunft der Städtischen Bühnen“.