Nachhaltigkeit
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MACHBARKEITS-STUDIE 2017

EINFÜHRUNG

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Im August 2011 bringen die damaligen Frankfurter Kultur- und Baudezernenten eine umfassende Bestandsaufnahme zur Gesamtsituation der Theater-Doppelanlage auf den Weg. Schon für die allernötigsten Reparaturen hatte die Stadt Frankfurt jährlich hohe Investitionen tätigen müssen. Allein für den städtischen Haushalt 2012 summieren sich die angemeldeten Kosten für notwendige Großmaßnahmen (Fassadensanierung, Fenstererneuerung und diverse Teile der Haus- und Betriebstechnik, Foyer- und Brandschutzsanierung) auf rund 130 Mio. EUR. Die nun beauftragte Studie folgt der Empfehlung des Frankfurter Revisionsamts nach einem effizienteren Gesamtsanierungskonzept.
Ihre Durchführung wird an die Architekten des Büros pfp Planungs GmbH, Hamburg sowie an Fachplaner der Gewerke Heizung/Lüftung/Sanitär, Elektro, Fördertechnik, Feuerlöschanlagen, Gebäudeautomation, Tragwerk und konstruktiver Brandschutz und Bühnentechnik vergeben. Daneben werden weitere Fachplaner, unter anderem für Energiemanagement, Schadstoffuntersuchung und Akustik, hinzugezogen.

Die Studie gliedert sich in drei Stufen:

•    Bestandsaufnahme (Stufe 1)
•    Bestandsanalyse / Nutzerbedarfsanalyse (Stufe 2)
•    Machbarkeitsstudie (Stufe 3)

Bestandsaufnahme und –analyse (Stufen 1 + 2)

Die aufwändige Bestandsaufnahme umfasst neben einer Archivrecherche, Ortsbegehungen mit detaillierter Vermaßung, Bauteilöffnungen, Messungen und Kamerabefahrungen. Erstmals entsteht damit ein konsistenter Satz an Planunterlagen aus Ansichten, Grundrissen und Schnitten im Maßstab 1:50 des gesamten Gebäudeensembles mit allen gebäude- und bühnentechnischen Anlagen sowie der dazugehörigen Leitungs-Trassen und -Kanälen entstanden.
 

Die Bestandsbewertung führte zu einer umfangreichen Mängelliste wie energetisch und baukonstruktiv defizitäre Fassaden, Feuchte in den Untergeschossen, undichte Dachabdeckungen, unzureichende Raumhöhen und fehlende Lagerflächen. Flächendeckend veraltet ist die technische Gebäudeausrüstung hinsichtlich der Lüftungs-, Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Kälteanlagen sowie Teile der Steuerungs- und Regeltechnik. Aus der Baugeschichte heraus haben sich unterschiedliche Höhenlagen der beiden Hauptbühnen sowie Höhenversätze in den Erschließungsfluren ergeben. Ein barrierefreier Betrieb ist so nicht möglich.

Durch die »verwachsene« Struktur des Ensembles tangiert jede Teilmaßnahme immer auch andere Bereiche. Damit ergibt sich die Situation, dass der Bestandsschutz hinsichtlich technischer Standards oder Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes aufgrund größerer, notwendiger Änderungen erlöschen könnte. Daher sind alle Eingriffe in einem präzisen Sanierungskonzept aufeinander abzustimmen.

StufeN 1+2

Die Studie gliedert sich in drei Stufen:

StufeN 1+2

  • Stufe 1 – Bestandsaufnahme
  • Stufe 2 – •    Bestandsanalyse / Nutzerbedarfsanalyse
  • Stufe 3 – Machbarkeitsstudie

Machbarkeitsstudie (Stufe 3)

Die Bestandsaufnahme zeigte, dass die ursprünglich favorisierte phasenweise Sanierung während der Theaterpause im Sommer mit spielfreien Zeiträumen von maximal acht Wochen nicht realistisch ist. Allein aus der Sicht der Planung und Umsetzung der technischen Gebäudeausrüstung hätte sich so eine Zeitspanne von 35 Jahren ergeben.

Ebenfalls offensichtlich wurde durch die Untersuchung, dass der Ersatz der technischen Gebäudeausrüstung aufgrund veränderter Bestimmungen in keinem Fall in dem gegebenen Flächenzuschnitt Platz finden wird, eine Erweiterung der Technikräume und -flächen also unabdingbar ist.

Es wurden daher drei Varianten zu Ablaufszenarien einer Sanierung entwickelt und hinsichtlich der zu erwartenden Kosten untersucht:

Stufe 3

Machbarkeitsstudie

Variante 1

Verbleib Schauspiel und Oper am Standort

Die beiden Sparten Oper und Schauspiel bleiben vor Ort. Im Südwesten der Anlage im Bereich des heutigen Opernmagazins könnte ein rund einhundert Meter hoher Baukörper, der den Mehrbedarf an Flächen aufnimmt sowie eine Ersatzspielstätte für das Schauspiel während der kompletten Bauphase bietet, entstehen. In der Phase 1 nutzt die Oper den vakanten eigentlichen Schauspielsaal, während der Opernbau saniert wird. In Phase 2 spielt die Oper wieder in ihrem sanierten Stammhaus während nun das Schauspielhaus saniert wird. Die Bauzeit wird auf rund elf Jahre geschätzt. Die Kostenschätzung liegt hierfür bei rund 870 Mio. EUR.

Variante 2

Sanierung und Erweiterung

In dieser Variante wird zunächst das Schauspiel an einen externen Standort verlegt. Die Oper nutzt dann das Schauspielhaus. Die Sanierung des Opernhauses und der Bau des (aufgrund des Mehrbedarfs an Flächen notwendigen) Turms kann in einem Zug stattfinden. Nach der Fertigstellung von Opernhaus und Turm beginnt die Sanierung des Schauspielhauses. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich acht Jahre mit Kosten geschätzt auf rund 850 Mio. EUR.

Variante 3

Komplettabriss und Neubau

Für beide Sparten müssen externe Interimsspielstätten gefunden werden. Die Bestandsbauten am Willy-Brandt- Platz werden vollständig abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die Bauzeit für den Neubau wird auf sechs Jahre veranschlagt. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 890 Mio. EUR.

Die oben genannten Kostenschätzungen beinhalten die zu erwartenden Kosten für Abbruch, die Baukosten für Sanierung bzw. Neubau sowie Kosten für externes Interim, adäquate Risikozuschläge und die Berücksichtigung der zu erwartenden Baupreissteigerungen.

Im Sommer 2017 präsentierte der Frankfurter Magistrat die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. Diese sind auch weiterhin gültig. Um noch offen gebliebene Fragen zu klären – bezüglich einer reinen, möglichst minimalen Sanierung mit möglichen Auslagerungen von Funktionen – beauftragte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat mit einer erweiterten Sanierungsstudie